2019-11-15

Es war das Land …

Es war das Land, in dem ich Steine atmete,
wo Häuser um die Schatten zogen,
um die Einsamkeit zu prüfen. Hier war ich
alles: die kalte Mauer auf den grauen Brettern,
die hier Welt bedeuteten; ein Blick aus Fenstern
lang verlorener Gedanken; der Park,
wo Verschwiegenes gesagt
und Gesagtes verschwiegen
in die Bäume weinte; und manchmal
war ich auch
ein Mensch.
 
Ja, dieses Land war es, das Dunkelheit atmete,
weil das Licht schwer an meinen Steinen trug.
Und alles, was ich war,
war in allem, was da ist. Nichts.
Gedachtes wird Erlebtes, versteckt mich
in seinen leeren Bildern. Nur der Atem! –
der Atem schleift Steine durch die Dunkelheit
ins Nichts.
 
Atmen ist das Land, zeitlos. Wird ist War
und Ist war einstens Wird gewesen.
 
© Sascha Besier

Admin - 17:57:40 @ Gedichte | Kommentar hinzufügen